Gundermann (Glechoma hederacea)
Gundermann wächst vorzugsweise an Wiesen- und Waldrändern und liebt Halbschatten.
Wer diese Pflanze im Garten hat, sollte sie nicht vertreiben, denn sie hat vielfältige gesundheitliche Wirkungen.
Der Gundermann bildet erst an kurzen aufrechten Trieben, später an rankenden Kriechsprossen rundliche bis nierenförmige Blätter mit gewelltem Blattrand. Die violetten Lippenblüten sitzen in den Blattachseln.
Gundermann – Heil- und Zauberpflanze der Germanen
In der Volksheilkunde ist der Gundermann – auch Gundelrebe genannt – eine uralte Heilpflanze. Bei den Germanen galt der Gundermann als heilendes und beliebtes Zauberkraut. Gundermann wurde auch „Soldatenpetersilie“ genannt und zur Behandlung von schlecht heilenden Wunden genutzt. Ein Pflanzensud wurde gekocht und damit Umschläge gemacht.
Gundermann-Tinktur wird bei langwierigen chronischen Bronchialerkrankungen und allgemeiner Schwäche angewendet. Die Pflanze hat eine anregende und ausgleichende Wirkung auf den Stoffwechsel. Hildegard von Bingen empfahl die Pflanze gegen Ohrgeräusche, Schwindel und Frühjahrmüdigkeit.
Gundermann für die Wildgemüse-Küche
Der Geschmack der Blätter ist der Minze ähnlich und recht aromatisch. Beim Reiben der Blätter entweicht ein unverwechselbarer Geruch. Gundermann ist ein Würzkraut, d. h. bitte sparsam verwenden.
In der Wildgemüse-Küche schmeckt Gundermann in Gemüse oder Kräuterbutter, aber auch zu Wildgerichten und Suppen vorzüglich.
Die Blüten zieren Salat und Kaltspeisen als essbare Dekoration. Werden die Blätter mit Schokolade überzogen, schmecken sie lecker auf Kuchen.