Mistel (Viscum album)
Die Bäume haben ihr Laub abgeworfen, die Natur befindet sich im Winterschlaf. Jetzt nehmen wir die Misteln erst so richtig wahr: große, vogelnestartige Kugeln.
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Sie wachsen auf Pappeln, Weiden, Apfelbäumen, aber auch Tannen und Kiefern.
Die Biologie spricht von einem Halbschmarotzer, weil die Pflanze zwar mit Hilfe des grünen Farbstoffes selbst Fotosynthese macht und damit Zucker herstellt, aber Wasser und Nährstoffe von ihrem Wirtsbaum zapft.
Der Name Mistel geht wohl tatsächlich auf „Mist“ zurück.
Vögel, vor allem die Misteldrosseln, fressen gern die weißen Beeren und durch ihren Kot sorgen sie für die Verbreitung der Samen.
Diese merkwürdige, sich in allen Richtungen ausbreitende Pflanze, hat die Menschen seit je her fasziniert. Gerade jetzt tragen sie die weißen Beeren, das macht sie für Vögel attraktiv, aber auch für unser Auge.
Sie sind sehr beliebt auf Weihnachtsmärkten. Aus Naturschutzgründen ist das nicht unproblematisch. Die Pflanzen wachsen pro Jahr nur einen der typischen Abschnitte. Es dauert Jahrzehnte, bis eine ansehnliche Kugel entstanden ist.
Mistelzweige werden in England zur Weihnachtszeit als Glücksbringer aufgehängt.
Aus den giftigen Beeren würde früher Klebstoff gewonnen.
In der Homöopathie kommt Viscum album bei Tumorerkrankungen, aber auch bei Bluthochdruck zum Einsatz.