Mädesüß (Filipendula ulmaria)
In nassen Gräben und Wiesen sowie an Ufern auf nährstoffreichen Böden wächst das Mädesüß, auch Wiesenkönigin genannt.
Das Mädesüß hat keine besondere Beziehung zu „süßen Mädchen“, sondern der Name weist darauf hin, dass die Blüten zum Aromatisieren von Met (als Metsüß) verwendet wurden. Met war bei den Germanen ein beliebtes alkoholisches Getränk aus Honig.
Die Pflanze wurde vor dem deutschen Reinheitsgebot zum Bierbrauen verwendet. In England verwendet man noch immer Mädesüß, um Bier und Wein zu würzen
Die blühende Staude verströmt einen intensiven Duft. Der Geschmack ist mandelartig mit einem Hauch Vanille. Die Blüten aromatisieren Wiesenlimonade, Milchgetränke, Desserts und Eis. Die Blüten bitte nur sparsam verwenden, denn hoch dosiert wird der Geschmack unangenehm.
Wie die Weide enthält die Pflanze Salicylsäure. Dieser Stoff ist Grundlage eines bekannten Schmerzmittels. Bei Allergien gegen Acetylsalicylsäure ist Vorsicht geboten bei der Anwendung.
Verwendung in der Volksheilkunde
In der Volksheilkunde werden getrocknete Blüten und Kraut verwendet.
Ein heißer Aufguss bei Erkältungskrankheiten kann schweißtreibend, fiebersenkend und schmerzlindernd wirken.
Auch bei rheumatischen Erkrankungen und zur Anregung der Harnfunktion wurde die Pflanze in der Volksmedizin angewendet.
Die getrockneten Blüten eigenen sich nicht nur für einen Tee, sondern ihr Duft hält auch Motten von den Kleiderschränken fern.