Die klassische Homöopathie ist eine umfangreiche Therapieform.
Am Anfang steht die Anamnese
Am Anfang der Behandlung steht die Anamnese. Hier mache ich mir ein umfassendes Bild von den Patienten.
Nicht nur werden die Beschwerden des Patienten in allen Einzelheiten ergründet, sondern es folgen auch viele Fragen über seine Konstitution. Gefragt wird, ob dem Patienten eher warm oder kalt ist, welche Nahrungsmittel er bevorzugt oder verabscheut. Ist er verschlossen oder offen zugewandt, ist er reizbar oder immer gut gelaunt? Wie sind seine Schlafgewohnheiten? Ist er wetterfühlig, hat er Sorgen, Ängste oder besondere Angewohnheiten?
Alle Beschwerden von Kopf bis Fuß werden erfasst. Operationen, aber auch die familiäre Krankengeschichte werden erfragt.
Eine solche Anamnese dauert in der Regel eine bis drei Stunden.
Auswahl des homöopathischen Mittels
Die Fülle der Informationen – sie unterliegen der Schweigepflicht – muss dann in weiteren Arbeitsabschnitten analysiert und repertorisiert werden.
Es werden Besonderheiten ausgewählt, die für die Mittelfindung, für die richtige Arznei wichtig sind. Diese soll der Gesamtkonstitution und der Persönlichkeit, aber auch der Hauptbeschwerde des Patienten entsprechen.
Die Mittelwahl richtet sich also nicht nach dem Namen der Krankheit, wie Migräne oder Magenschmerz, sondern nach individuellen Symptomen.
Ich verordne Einzelmittel. Mischungen aus mehreren homöopathischen Arzneistoffen widersprechen dem Grundprinzip des Ähnlichkeitsgesetzes.
Im Laufe der homöopathischen Behandlung kommen jedoch oft mehrere Arzneimittel in zeitlichen Abständen zur Verordnung. Chronische Erkrankungen benötigen oft mehrere Mittel. Bei akuten Erkrankungen heilt in der Regel schon ein Arzneimittel.
Das passende Mittel wird entweder als Einzelgabe durch Globuli oder als Tropfen zur täglichen Anwendung verordnet.
Erstreaktion bei chronischen Erkrankungen
Bei einer chronischen Erkrankung kann es zu einer Erstreaktion kommen. Das heißt die jeweiligen Symptome verstärken sich nach der Einnahme des Mittels oder es treten alte Beschwerden vorübergehend wieder auf.
Für den Patienten kann das zu Unsicherheiten führen, die in Zusammenarbeit und Rücksprache mit mir geklärt werden.
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